Die Rosy Boa gilt als das einzige Mitglied der Gattung Lichanura. Einige Forscher vermuten auch die scheinbare Verwandtschaft mit Gummi-oder Rubber-Boas (Charina bottae) und obwohl die Forschung unterstützt wird, um die stammesgeschichtliche Taxonomie der Lichanura zu klären und vereinheitlichen steht eine endgültigen Stellungnahme auf ihrer Taxonomie noch aus.
Die Rosy Boa ist eine der kleineren Arten der amerikanischen Boas (Nordamerika), zusammen mit der Gummi-Boa oder Rubber Boa (Charina bottae).
Verbreitung:
Südliches Kalifornien und Arizona, Niederkalifornien und das westliche Sonora in Mexiko.
Bewohner von warmen Trockensavannen und Hügellandschaften.
Lebensweise:
Sie lebt in trockenen Gebieten, zuweilen auch in Wassernähe. Diese Schlange ist überwiegend nachaktiv ( was allerdings meinen Beobachtungen wiederspricht ). Bei Gefahr rollt sie sich zu einer Kugel zusammen und schützt den Kopf mit ihren Körperschlingen oder führt Scheinangriffe aus.
Nahrung:
Frisst erdrosselte Kleinsäuger und Vögel ( in der entsprechenden Größe )
Haltung und Zucht:
Die Haltung einer Rosenboa ist eigentlich recht problemlos. Zu bedenken ist, dass diese Schlangen Bewohner von warmen Trockensavannen und Hügellandschaften. Obwohl sie keine ausgesprochenen Wüstenbewohner sind, fühlen sich jedoch in einem mit Sand ausgestatteten Terrarium sehr wohl. Eigentlich ist jedes Substrat geeignet ist, solange es nur hoch genug (5 bis 10 cm) aufgeschüttet wird. Die Schlange muss sich darin einwühlen können, wenn sie sich verstecken möchte. Ein Terrarium mit 80 Litern Inhalt ist ausreichend gross.
Ein Problem bei der Haltung ist jedoch die Unverträglichkeit gegenüber hoher Luftfeuchtigkeit. Das Terrarium sollte deshalb luftdurchlässige Aussenflächen aufweisen, die eine erhöhte Luftfeuchte im Behälter verhindern. Aus genau dem gleichen Grunde ist in einem Rosenboa-Terrarium auch ein Wassergefäss fehl am Platze. Verschüttetes Wasser kann bereits die Luftfeuchtigkeit über den Grenzwert von etwa 60% treiben. Ein möglicher Ausweg ist, ein Wassergefäss nur einmal pro Woche anzubieten oder der Schlange hinzustellen und wieder zu entfernen, wenn sie getrunken hat.
Rosenboas mögen es die meiste Zeit des Jahres warm, d.h. 27 °C oder mehr. Eine Unterbodenheizung, oder ein auf einem flachen Stein gerichteter Wärmestrahler, sind gut geeignet. Den grössten Teil des Tages verbringen die Schlangen unterirdisch. Will man ihnen die Wärmeaufnahme ermöglichen, kann man einen beheizten Stein oder ähnliches unter einer Versteckkiste oder Steinaufbauten anbieten. Zahlreiche weitere Verstecke wie hohlliegende Rinde oder flache Schachteln sind notwendig. Viele Rosenboas klettern auch gerne, so dass das Einbringen von einem oder zwei Ästen empfehlenswert ist. Der Beleuchtung kommt keine grössere Bedeutung zu. Leuchtstoffröhren in einer Reflektorabdeckung tragen durch ihre Erwärmung hauptsächlich der Luftzirkulation bei.
Rosenboas, insbesondere Terrariennachzuchten sind gute Mäusefresser. Ein oder zwei nestjunge Mäuse jede Woche sind für ein Jungtier ausreichend, während sich adulte mit einer grossen Maus etwa alle zehn Tage begnügen. Die meisten Tiere nehmen aufgetaute Tiefkühlmäuse willig an. Da Rosenboas nacht-, oder zumindest dämmerungsaktiv sind, sollte Futter stets am Abend angeboten werden.
Fortpflanzung:
Obwohl die Rosenboa aus fast wüstenartigen Lebensräumen kommt, sind auch dort die Winter recht kühl. Um einen Nachzuchterfolg zu gewährleisten, müssen die Schlangen daher eine etwa dreimonatige Ruheperiode bei herabgesetzten Temperaturen durchmachen. Ab etwa November beginnt man mit einer allmählichen Temperatursenkung und reduziert die Futtergaben. Im Dezember sollte man dann den Tiefstwert von etwa 13 °C erreicht haben, den man nun bis etwa März beibehält; 12 Wochen ist allgemein die ideale Überwinterungsdauer. Danach hebt man die Temperatur wieder allmählich an und füttert reichlich, da besonders die Weibchen Reserven für die bevorstehende Trächtigkeit anlegen sollen. Die Paarung bei Lichanura erfolgt dann im späten Frühjahr und bis zu diesem Zeitpunkt sollte man auch die Geschlechter getrennt halten. Im April kann man dann das Männchen in das Terrarium des Weibchens setzen. Schon kurz darauf sollte es zur Paarung kommen, der weitere innerhalb der folgenden Woche folgen werden. Ist man sicher, dass das Weibchen befruchtet worden ist, bringt man das Männchen in sein Terrarium zurück und hebt die Temperatur in dem des Weibchens auf etwa 30 °C an. Eine zusätzliche Wärmestelle muss eingerichtet werden, denn eine trächtige Rosenboa mag es, wie die anderen bodenbewohnenden Boas auch, warm. Während der Trächtigkeit fressen die Weibchen wenig oder gar nicht.
Ungefähr im September werden die Jungen zur Welt gebracht. Ein Wurf besteht aus fünf oder sechs kleinen Schlangen, jedoch sind auch schon bis zu 12 Jungtiere bekannt geworden. Die Jungschlangen sind sehr leicht erregbar, beissen jedoch nur selten zu. Da Fälle bekannt sind, bei denen die Mutter ihre Jungtiere frass, sollten diese sobald wie möglich nach der Geburt in eigene Terrarien gesetzt werden.
Nach der ersten Häutung, die innerhalb von zwei Tagen bis zwei Wochen nach der Geburt stattfinden kann, nehmen die meisten Jungtiere nackte Mäuse an. Es gibt sogar Berichte, dass dies noch vor der ersten Häutung erfolgte. Allerdings wird man auch immer wieder ein Tier dazwischen haben, das nicht frisst. Man sollte jedoch bedenken, dass das ganz natürlich ist, denn in der Natur sinken zu diesem Zeitpunkt die Temperaturen, und viele Jungtiere werden deshalb draussen ebenfalls nicht mit der Futteraufnahme beginnen, bevor es Zeit für den Winterschlaf ist. Viele Pfleger überwintern daher diese Nichtfresser ebenso, wie sie es mit adulten Tieren tun. Bei gut fressenden Exemplaren empfiehlt es sich vielleicht, diese statt dessen nicht einzuwintern, sondern durchzufüttern, um ihre Entwicklung zu fördern.
Rosenboas wachsen schnell und haben bei Erreichen ihres zweiten Winters bereits eine ansehnliche Grösse erlangt. Sie werden erst mit drei oder vier Jahren geschlechtsreif, werden dafür aber über 15 Jahre alt. In der Natur pflanzen sich die Weibchen meist nur alle zwei Jahre fort, was allerdings nur selten auf im Terrarium gehaltene Tiere zutrifft.
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